Der Besuch, nein bereits der Gedanke an einen Besuch beim Urologen, ist für viele Männer sehr unangenehm. Dass der Besuch beim Facharzt daher häufig von Männern vernachlässigt wird, wird im Alltag häufig mit Sorge betrachtet. Doch so wie Frauen regelmäßig zur Vorsorge ihren Frauenarzt aufsuchen, so sollten dies auch Männer mit ihrem Besuch beim Urologen halten.
Krebsvorsorge
In Deutschland fällt die Krebsvorsorge für Männer dem Urologen zu. Diese jährliche und kostenlose Untersuchung, steht Männern ab dem 45. Lebensjahr zu. Allerdings wird die Vorsorgeuntersuchung bislang nicht ausschöpfend in Anspruch genommen. In den Augen vieler Mediziner ist dies eine hinreichende Erklärung dafür, dass die Lebensdauer von Männern bis zu acht Jahre geringer ausfällt als bei Frauen. Für einige Risikogruppen empfiehlt es sich, trotz Eigenbeteiligung, bereits früher mit der Krebsvorsorge und dem Besuch beim Urologen zu starten.
Zu jenen Risikogruppen zählen Jungen mit Hodenhochstand, die ein erhöhtes Risiko besitzen, an Hodenkrebs zu erkranken. Da aber bei frühzeitiger Erkennung eine 100%ige Heilungsquote besteht, ist ein Besuch beim Urologen immer empfehlenswert und dies bereits ab dem Alter der Pubertät. Selbst dann, wenn der Hodenhochstand in der Kindheit behoben worden ist. Denn Hodenhochstand gilt auch als Ursache für Unfruchtbarkeit, daher wird dieser Risikogruppe ebenfalls ans Herz gelegt, möglichst früh die eigene Fruchtbarkeit testen zu lassen. Auch dafür ist ein Besuch beim Urologen notwendig.
Eine weitere Risikogruppe sind Männer, deren männliche Verwandte mit Prostatakrebs zu kämpfen hatten. Denn das Risiko verdoppelt sich für sie. Hier wird empfohlen mit den Krebsvorsorgeuntersuchungen ab einem Alter von 40 Jahren anzufangen.
Männer, die rauchen oder in der Chemie-Industrie arbeiten sind besonders anfällig für Blasentumore. Auch hier hilft eine präventive Untersuchung.
Kinderwunsch
Zu einem Kind gehören immer Zwei. An einem unerfüllten Kinderwunsch können dementsprechend auch beide Partner ihren Anteil dazu beitragen. Von männlicher Unfruchtbarkeit wird dann gesprochen, wenn nach einjährigem Versuch und abgeklärter Fruchtbarkeit der Frau keine Schwangerschaft eintritt. Aus dieser Definition der WHO wird abgeleitet, dass nach diesem einen Jahr eine ärztliche Untersuchung des Mannes empfehlenswert ist. Dies gilt jedoch mit Einschränkungen. Sind die Männer unter 30 Jahre, so ist die Spanne von einem Jahr zur Abklärung der Fruchtbarkeit beim Mann durchaus sinnvoll. Je älter der Mann aber ist, desto wahrscheinlicher liegt der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch auf der männlichen Seite; auch wenn in der Praxis vermehrt die Frauen auf ihre Fruchtbarkeit überprüft werden. Spätestens wenn bei der Frau eine Bauchspiegelung ansteht, sollte im Vorfeld der Mann auf die Vitalität seiner Spermien überprüft werden. Denn ein solcher Laparoskopie-Eingriff ist nicht ohne Weiteres. Die Basisuntersuchung zur männlichen Fruchtbarkeit aber schon.
Schaut man in aussagekräftige epidemiologische Studien, so lässt sich sagen, dass zwischen 20 und 50% die Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches beim Mann liegt. Dass trotz dieser Eindeutigen Ergebnisse Männer erst nach einem Jahr auf ihre Fruchtbarkeit überprüft werden sollen, scheint überholt und unzeitgemäß.
Fazit
Die Frage, wie oft ein Mann zum Urologen gehen sollte, lässt sich gar nicht so einfach beantworten und dann wieder doch. Denn ein Besuch pro Jahr sollte spätestens ab einem Alter von 45 Jahren drin sein. Das ist die Zeit, in der häufig erste Krebserkrankungen auftreten können. Auch bei einem unerfüllten Kinderwunsch kann der Urologe mit einer Untersuchung zur Fruchtbarkeit weiterhelfen und Aufklärung bieten. Grundsätzlich ist der Besuch beim Urologen auch nichts Schlimmes. Es kostet halt nur einiges an Überwindung. Doch wenn man weiß, dass einem eigentlich nur geholfen werden soll, ist es gar nicht so dramatisch. Ihr Urologe in Stuttgart freut sich daher auch auf ihren Besuch.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)