Dass Heimwerken im Trend liegt, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Viele möchten Kosten sparen. Andere lieben es, ihre Kreativität zuhause auszuleben. Fehler mit unangenehmen Folgen könnten jedoch die Folge sein. Das geht von zusätzlichen Kosten bis hin zu Sicherheitsrisiken.
Wo liegen die typischen Stolperfallen? Wie lassen sich diese vermeiden und wann macht es Sinn, eine Fachkraft zu beauftragen?
Häufige Fehler beim Heimwerken – und wie man sie vermeidet
Planung und Vorbereitung
Mehrkosten entstehen nicht selten, wenn Material oder Werkzeug fehlt. Das Projekt wird zudem unnötige verzögert. Von Bedeutung sind daher ein realistischer Zeitplan, vollständiges Werkzeug und eine Materialliste. Seriöse Anleitungen oder Video-Tutorials können hilfreich sein, um eine Checkliste zu erstellen.
Sicherheitsrisiken unterschätzen
Arbeiten ohne geeignete Schutzmaßnahmen können gefährlich sein. Persönliche Schutzausrüstung wie Schutzbrille, Handschuhe und Gehörschutz sollte bei den entsprechenden Tätigkeiten selbstverständlich sein. Bei Elektroinstallationen oder Arbeiten, die spezielle Fachkenntnisse erfordern, ist es ratsam, eine qualifizierte Fachkraft zu beauftragen. So lassen sich Sicherheitsvorschriften einhalten und Risiken minimieren.
Falsches Werkzeug oder Material
Die Verwendung von minderwertigem Werkzeug kann zu ungenauen Ergebnissen führen und das Risiko für Verletzungen erhöhen. Auch falsch gewählte Materialien – etwa ungeeignete Dübel für den Wandtyp – können dazu führen, dass Befestigungen nicht sicher halten. Hochwertige Werkzeuge und Materialien sind oft mit höheren Kosten verbunden. Ohne fachgerechte Beratung besteht die Gefahr, ungeeignete Produkte auszuwählen oder das falsche Werkzeug zu verwenden, was zu zusätzlichen Kosten oder Schwierigkeiten bei der Umsetzung führen kann.
Überschätzung der eigenen Fähigkeiten
Bei bestimmten komplexen Arbeiten kann gesetzliche Fachpflicht bestehen. Dies betrifft zum Beispiel Arbeiten in Verbindung mit Sanitär, Elektro oder Dach. Projekte sollten daher realistisch eingeschätzt werden. Problematisch könnte eine fehlende Endkontrolle werden, die beispielsweise die Prüfung auf Stabilität, Dichtigkeit und Funktion umfasst.
Wann ist ein Fachbetrieb Pflicht?
| Elektroinstallationen Arbeiten an Stromleitungen oder Sicherungskästen sind in der Regel gesetzlich Elektrofachkräften vorbehalten. Gas- und Wasseranschlüsse Installation oder Reparatur von Gasleitungen sowie Arbeiten an Trinkwasseranlagen sollten von Fachbetrieben übernommen werden. Heizungsanlagen Montage, Wartung oder Reparatur von Heizungen und Heizkesseln erfordern in der Regel zugelassene Fachbetriebe. Bauliche Veränderungen mit Statik Eingriffe in tragende Wände oder Decken sollten von qualifizierten Fachleuten geprüft und ausgeführt werden. Arbeiten mit Genehmigungspflicht Tätigkeiten, die eine behördliche Genehmigung erfordern (z. B. bestimmte Umbauten), sollten nicht eigenständig erfolgen. |
Wann reicht DIY?
| Kleinere Reparaturen Zum Beispiel das Austauschen von Türgriffen, Dichtungen oder das Nachziehen von Schrauben. Streichen und Tapezieren Wände, Decken und einfache Oberflächen können in der Regel selbst gestaltet werden. Montage von Möbeln Fertigmöbel oder einfache Regale lassen sich meist problemlos selbst aufbauen. Dekorative Arbeiten Bilder aufhängen, Vorhänge anbringen oder kleinere Verschönerungen sind typische DIY-Projekte. Einfache Gartenarbeiten Rasen mähen, Pflanzen setzen oder kleinere Reparaturen im Außenbereich. |
Faustregel
Wenn Aspekte wie Sicherheit, Versicherungsschutz oder Garantiebedingungen berührt werden, sollte die Arbeit von einem Fachbetrieb übernommen werden.
Handwerkerkosten von der Steuer absetzen – Was geht und was nicht?
Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie Handwerkerkosten von der Steuer absetzen, da sie als haushaltsnahe Dienstleistungen gelten. Dazu zählen in der Regel Kosten für Renovierung, Reparatur oder Wartung im Haushalt (z. B. Maler-, Sanitär- oder Elektroarbeiten). Nicht begünstigt sind Materialkosten, Neubauleistungen oder Arbeiten außerhalb des Haushalts. Derzeit können bis zu 20 % der Arbeitskosten berücksichtigt werden, maximal jedoch 1.200 € pro Jahr. Voraussetzung ist eine ordnungsgemäße Rechnung sowie die unbare Zahlung, etwa per Überweisung. (Dieser Inhalt ist keine verbindliche Rechts- oder Steuerberatung. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich bitte an eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater.)
Was halten wir fest?
Heimwerken boomt! Selbst Handanlegen kann Kosten sparen und macht Spaß. Fehlen jedoch Planung, Sicherheitsmaßnahmen und fachliche Kenntnisse, können Risiken entstehen. Eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten verringert Probleme und unnötige Kosten. Bei Arbeiten mit gesetzlichen Vorschriften oder hohem Sicherheitsrisiko ist der Fachbetrieb in der Regel die bessere Wahl. Erfolgreiche Projekte sorgen langfristig für Freude!
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)
