Die Menschen in Deutschland werden im Schnitt immer älter. In vielen Haushalten lebt inzwischen ein oder gar mehrere Angehörige, die auf umfangreiche Unterstützung im Alltag angewiesen sind. Die meisten Familien möchte die Pflege Zuhause leisten und entscheiden sich aus verschiedenen Gründen gegen ein Seniorenheim. Dieser Entschluss hat sich durch die Corona-Pandemie häufig noch gefestigt. Die Möglichkeiten einen Angehörigen Zuhause zu pflegen haben sich dabei in den vergangenen Jahren stark verbessert und zum Teil auf professionelle Anbieter verlagert. Die wichtigsten Möglichkeiten stellen wir Ihnen vor.

24-Stunden-Pflege Zuhause

In den letzten Jahren immer beliebter geworden ist das Betreuungsmodell 24-Stunden-Pflege.

Dabei lebt eine Betreuungskraft, die meistens aus Osteuropa stammt, für zwei bis drei Monate gemeinsam mit dem pflegebedürftigen Familienmitglied. Währenddessen kümmert sich die 24-Stunden-Pflegekraft um alles, was zum täglichen Leben dazugehört. Gemeinsame Aktivitäten, Hilfe bei der Körperpflege, Waschen der Wäsche oder auch das Zubereiten von Lebensmitteln sind übliche Aufgaben.

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, umfasst eine 24-Stunden-Pflege keinen medizinischen Leistungen wie bspw. Spitzen setzen.

Ist der Aufenthalt der Betreuungskraft beendet wird das Personal ausgewechselt. In der Regel kommt dann im Anschluss die erste 24-Stunden-Pflegekraft wieder in den Haushalt des pflegebedürftigen Angehörigen.

Eine solch umfassende Betreuung lohnt sich vor allem dann, wenn Angehörige berufstätig sind oder nicht in direkter Nähe leben oder aber, wenn der Pflegeaufwand merklich steigt.

Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege liegen bei ungefähr zwischen 1800 und 2000 Euro monatlich. Davon können je nach Pflegegrad noch Förderungen der Pflegeversicherung und Steuervorteile abgezogen werden.

Stundenweise Seniorenbetreuung

Wenn Angehörige regelmäßig die Pflege übernehmen können und der sonstige Pflegeaufwand noch überschaubar ist, kann auch eine stundenweise Betreuung geeignet sein, um die Pflege eines Angehörigen Zuhause leisten zu können. Das Aufgabenspektrum bei einer stundenweisen Betreuung liegt dabei eher im Bereich der gemeinsamen Freizeitgestaltung und der hauswirtschaftlichen Unterstützung.

Die Termine werden im Vorfeld abgestimmt, so dass kurzfristige Einsätze meist nicht möglich sind. Eine stundenweise Betreuung ist daher lediglich als Ergänzung zur Pflege durch die Angehörigen zu verstehen.

Die stundenweise Betreuung kostet m Durchschnitt ca. 20 bis 30 Euro pro Stunde, wird je nach Anbieter jedoch von der Pflegekasse finanziell unterstützt.

Tagespflege

Eine andere Möglichkeit, um die Pflege eines Angehörigen Zuhause zu stemmen, ist die Nutzung einer Tagespflege. Dabei wird der Angehörige in der Regel mehrmals pro Woche über Tag in einer Einrichtung betreut, während die Familienmitglieder sich von der Pflege erholen können.

Welche Angebote es gibt ist dabei regional sehr unterschiedlich. Die Kosten für eine Tagespflege erstattet im Regelfall die Pflegekasse.

Ambulanter Pflegedienst

Einer der wichtigsten Bausteine für die häusliche Pflege eines Familienmitglieds ist der ambulante Pflegedienst. Dieser wird meist über die Pflegeversicherung finanziert und übernimmt alle fachpflegerischen Aufgaben wie bspw. die Wundversorgung oder Injektionen.

In den meisten Fällen werden nur die notwendigen Aufgaben von ambulanten Pflegedienst übernommen, da die Stundensätze deutlich über anderen Betreuungsmodellen liegen und die personellen Kapazitäten oft nicht ausreichen.

Dennoch ist der ambulante Pflegedienst ein wichtiger Baustein

Die richtige Pflege für einen Angehörigen auswählen

Die Entscheidung welches Angebot für die Pflege von Angehörigen Zuhause geeignet ist, ist nicht leicht und hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich sollten die eigenen Kapazitäten für die Versorgung des Familienmitglieds und der Pflegeaufwand eine zentrale Rolle bei der Überlegung einnehmen. Egal für welche Form der Pflege man sich entscheidet, es besteht beinahe immer die Möglichkeit die Unterstützung dem Bedarf nachträglich anzupassen. Wichtig ist außerdem den Angehörigen mit in die Entscheidung einzubeziehen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank