Bei der Haarpigmentierung wird ein Verfahren angewendet, das die Farbpigmente in die Kopfhaut einbringt. Hintergrund der Haarpigmentierung ist das Erreichen einer gleichmäßigen Haarfarbe bzw. das Erzielen eine Optik von dichterem Haar. Die Behandlung kann im kosmetischen Rahmen aber auch im medizinischen Rahmen durchgeführt werden. Haarausfall kann kaschiert und kahle Stellen können abgedeckt werden.

Ursachen und Bedeutungen von Haarveränderungen

Erbliche Faktoren können für Haarausfall oder Haarveränderungen eine Rolle spielen. Es könnten auch hormonelle Veränderungen im Körper ursächlich sein, beispielsweise während einer Schwangerschaft oder der Menopause. Hormonschwankungen können das Haarwachstum beeinflussen. Mit zunehmendem Alter wird das Haar oft dünner und die Farbpigmente gehen verloren. Graue Haare sind die Folge. Die Ernährung mag einen Teil beitragen, vor allem beim Mangel an essenziellen Nährstoffen, wie unter anderem Eisen und Vitaminen, was zu Haarausfall oder Haarveränderungen führen kann. Stress bzw. ein hoher Stresspegel kann zu telogenem Effluvium führen, einem Zustand, in dem Haare plötzlich ausfallen. Weiter ursächlich könnten medizinische Umstände sein, wie Krankheiten. Alopecia areata oder eine Schilddrüsenerkrankung könnten zu Haarausfall führen. Beobachtet wurde vorübergehender oder permanenter Haarausfall in Verbindung mit bestimmten Medikamenten oder eine Chemotherapie. Letztendlich könnten es Umweltfaktoren sein, die die Haare schädigen können. Übermäßige Sonnenbestrahlung oder Umweltverschmutzung sind hierzu zu nennen. Selbst bei der Haarpflege können die Ursachen für Haarausfall oder Haarpigmentverlust liegen. Zu häufiges Färben oder Bleichen kann die Haarstruktur schwächen.

Unterschiede zwischen kosmetischer und medizinischer Haarpigmentierung

Die kosmetische Haarpigmentierung zielt auf eine ästhetische Verbesserung der Haaroptik ab. Gewollt ist das Aussehen nach dichteren Haaren und das Kaschieren von geringfügen Haarausfall. Eine kosmetische Haarpigmentierung wird nicht selten in Schönheitssalons angeboten. Zielgruppe für die kosmetisch Haarpigmentierung sind vor allem Menschen, die ihr äußeres Erscheinungsbild verbessern möchten.

Medizinisches Fachpersonal kommt zum Zuge, wenn Patienten unter starkem oder krankheitsbedingtem Haarausfall leiden, verursacht beispielsweise durch eine Krankheit, wie genannt Alopecia areata oder wenn der Haarausfall die Folge einer Chemotherapie ist. Die Behandlung in einer medizinischen Einrichtung kann der betreffenden Person wieder helfen, Selbstbewusstsein aufzubauen und das natürliche Aussehen wiederzuerlangen.

Verwendete Techniken und Methoden

Zu den Methoden und Techniken bei der Farbpigmentierung wird die Mikropigmentierung der Kopfhaut (SMP) genutzt. Dabei werden kleinste, aber natürliche Pigmente in die oberen Hautschichten eingepflegt. Die Optik von Haarfollikeln wird dadurch gut simuliert. Die Behandlung erfolgt meist über mehrere Sitzungen.

Tricho-Pigmentierung ist eine spezielle Anwendung, die für den medizinischen Bereich entwickelt wurde. Verwendet werden biokompatible Pigmente, die sich abbauen können. Mit temporären Pigmenten kann eine weniger dauerhafte, aber flexible Lösung angestrebt werden. Nach einigen Monaten verblasst die Farbe jedoch wieder.

Bei der Nano-Follicular-Pigmentierung werden extrem feine Nadeln benutzt, mit der eine natürliche Haarstruktur erzielt werden kann. Diese feine Methode wird für feine Haarlinien und kleine Details genutzt.

Verwendete Farbpigmente und deren Zusammensetzung

Für die Haarpigmentieren kommen sorgfältig ausgesuchte biokompatible Stoffe infrage, die meist aus mineralischen Farbstoffen bestehen und im Vorfeld auf Hautverträglichkeit und Haltbarkeit geprüft wurden. Kommen temporäre Pigmente zum Einsatz, dann mit dem Vorteil, dass erneute Anpassungen vorgenommen werden können.

Bei der kosmetischen Anwendung sind es vorzugsweise dauerhaft Farbpigmente, die Farbstabilität und Farbintensität über einen längeren Zeitraum gewährleisten. Welche Farbe die Pigmente haben, kann der Patient entscheiden und richtet sich natürlich nach Farbe und Hauttyp. Um eine möglichst natürliche Optik zu erhalten, werden organischen und anorganische Farbstoffe kombiniert. Bei Blond- oder Grautönen sind es vor allem lichtbeständige Stoffe, die nicht wieder verblassen oder sich verfärben. Zur Anwendung kommen Pigmente für natürliche Farbtöne, wie Schwarz, Braun und Blond, bzw. deren Nuancen. Bei der Wahl der Farbpigmente für die Haarpigmentierung wird darauf geachtet, dass die Pigmente zum einen stabil sind, hautverträglich und farbecht bei UV-Belastung. Schädliche Substanzen sollten nicht in den Pigmenten enthalten sein, damit allergische Reaktionen oder gar Infektionen ausbleiben. Weitere Informationen auch auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Haarfarbe.

Haltbarkeit von Haarpigmentierung

Zur Frage: Wie lange hält eine Haarpigmentierung? lässt sich ein circa Zeitraum von zwei bis fünf Jahren angeben.

Auf die Haltbarkeit wirken verschiedene Faktoren ein. Zum einen spielt der Hauttyp eine Rolle, zum anderen die Pflege und die Sonneneinstrahlung. Daher sollten Menschen, die eine Haarpigmentierung durchführen lassen, Wert auf Pflege und Nachsorge legen, da sich damit die Haltbarkeit verlängern kann. Für die Pflege gibt es spezielle Pflegeprodukte, die Einfluss auf die Feuchtigkeitsversorgung haben bzw. die Pigmentierung schützen. Gemieden werden sollte übermäßige Sonneneinstrahlung. Eine regelmäßige Nachuntersuchung empfiehlt sich zur Kontrolle. Auffrischungen können je nach Umständen alle 1-2 Jahre erfolgen.

Ein kräftiger Haarwuchs und eine natürliche Optik der Haarfarbe sind der Wunsch vieler Menschen, die unter Haarausfall leider oder aufgrund unterschiedlicher Ursachen Haarfarbe verloren haben. Mit der Haarpigmentierung haben Betroffene die Möglichkeit, ihre natürliches Haarerscheinungsbild wiederherzustellen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank