Nicht immer ist die Pflege durch Angehörige und den mobilen Pflegedienst ausreichend gedeckt. Doch ist das noch lange kein Grund, dass der Pflegebedürftige in ein Heim muss. Eine 24-Stunden-Pflege ist da die weitaus bessere Alternative, damit der Pflegebedürftige in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei den Pflegekräften nicht um ausgebildete Fachkräfte handelt, sondern man hier eher von häuslicher Betreuungskraft spricht. Wie man an eine Rundum-Pflege kommt, was diese wirklich leistet und alles weitere Wichtige wird in diesem Artikel erklärt.

Platz für die Pflegekraft

Wer diese Art der Pflege in Anspruch nimmt, braucht ein freies Zimmer, denn die Pflegekraft lebt mit der zu pflegenden Person unter einem Dach. Wie schon erwähnt, handelt es sich bei einer 24-Stunden Kraft nicht um eine ausgebildete Pflegefachkraft. Die Betreuungskräfte kommen in den meisten Fällen aus Osteuropa und kümmern sich neben der Grundpflege und der Betreuung auch um den Haushalt. So ist eine intensive Versorgung für den Pflegebedürftigen gesichert und dieser kann weiter Zuhause wohnen bleiben. Folgende Leistungen enthält eine 24 Stunden-Pflege in Bayern:

Grundpflege

Zur Grundpflege gehören die Körperpflege (Waschen, Duschen, Haarpflege, Mundpflege), das Aus- und Anziehen, Toilettengänge sowie das Zubereiten der Nahrung. Muss das Essen angereicht werden, gehört auch das zur Grundpflege.

Betreuung und Begleitung

Dazu gehören alle Arten von Unternehmungen sowie die Begleitung zum Arzt oder zu Behörden.

Hilfe im Haushalt

Hier werden alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten abgedeckt, wie Reinigen, Kochen, Waschen, Bügeln und Einkaufen. Die Pflegekraft unterstützt den Pflegenden bei allen anstehenden Arbeiten rund um den Haushalt.

Was eine Pflegehilfskraft oder Betreuungskraft nicht darf

Die Behandlungspflege darf nur von examinierten Pflegekräften vorgenommen werden. Dazu gehören Kompressionsstrümpfe an- und ausziehen, alle Arten von Medikamentengaben und Spritzen, Blutdruckmessen und Verbände wechseln. Für diese Aufgaben wird zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst benötigt. Alle medizinischen Anwendungen werden vom Arzt verordnet und dürfen von einer Betreuungskraft ohne Fachausbildung nicht übernommen werden.

Was kostet diese Art von Pflege?

Auch wenn eine Pflegekraft aus dem Ausland beschäftigt wird, muss der Mindestlohn bezahlt werden. Und zwar nicht nur für die reine Arbeitszeit, sondern auch für die Zeit, wo die Hilfskraft in Bereitschaft ist. Die Pflegeversicherung übernimmt die Kosten nicht, sondern zahlt bei einer 24-Stunden-Pflege nur Pflegegeld. Das Pflegegeld richtet sich nach dem Pflegegrad des Pflegebedürftigen. Die Kosten sind allerdings wesentlich höher, als was Angehörige an Pflegegeld bekommen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um eine 24-stunden-Kraft anzustellen:

Entsendemodell

Der Angehörige tritt als Auftraggeber auf und beauftragt eine Vermittlungsagentur.

Eine gewerbliche Pflegekraft beauftragen: Der Angehörige beauftragt eine selbständige Pflegekraft.

Pflegekraft einstellen

Man stellt die Pflegekraft direkt bei sich ein und ist damit Arbeitgeber.

Die günstigste und am häufigsten genutzte Variante ist das Entsendemodell. Die Kosten liegen hier bei mindestens 2.000 Euro im Monat. Als Auftraggeber zahlt man dann nicht direkt an die Pflegekraft, sondern an die beauftragte Agentur den monatlichen Preis. Die Pflegekraft bekommt von der Agentur ihren monatlichen Lohn ausgezahlt.

Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Pflegeperson kann zu Hause betreut werden
  • Angehörige werden entlastet, da immer jemand da ist
  • persönliche und individuelle Betreuung und Hilfe
  • nicht nur Grundpflege, sondern Unterstützung im Haushalt und bei alltäglichen Unternehmungen

Nachteile:

  • es sind keine Pflegefachkräfte
  • wird medizinische Bedarfspflege benötigt, ist zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst notwendig
  • ein Gästezimmer oder eine Einliegerwohnung muss vorhanden sein
  • wird nicht von der Pflegekasse übernommen, daher sehr kostspielig
  • meistens ausländische Pflegekräfte, was die Kommunikation bei fehlenden Sprachkenntnissen schwierig macht

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank