antikmoebel

antikmoebelAntike Möbel verleihen jedem Wohnraum ein besonderes Flair. Doch wer sich für Möbel mit Geschichte interessierte, sollte mit den Formenmerkmalen der verschiedenen Epochen vertraut sein. Hier eine kleine Stilkunde der antiken Möbelstile.

Stilepochen im Überblick

Romanik (etwa 1000 bis 1250)

Heutzutage sind nur sehr wenige Möbel auf der Zeit der Romantik erhalten. Erhaltene Exemplare stammen weniger aus dem privaten Bereich, sondern eher aus Klöstern, Kirchen und Schlössern. Die Möbelkunst beschränkte sich während der Romantik auf das Notwendigste, die Möbel waren sehr schlicht, massiv, schwer und rein am Zweck orientiert. Roh behauene Bretter wurden mit angenagelten Eisenbändern zusammengehalten, elegantere Holzverbindungen waren anfangs noch unbekannt. Mit der Zeit wurden auch Holznägel und –dübel verwendet, in der Spätromantik schließlich auch die Zapfenverbindung. Verziert wurden Romantikmöbel mit flach geschmiedeten Ornamenten und Malereien.

Gotik (etwa von 1150 bis 1500)

In der Gotik waren die Möbel weniger grob und massiv. Schnitzereien, Streben und runde Formen hielten Einzug in die Möbelkunst. Für das Bürgertum wurden immer komfortablere und vielfältige Möbel gefertigt. Dazu zählen Tische mit herausklappbaren Platten, Schubladenschränke, bequemere Arm- und Rückenlehnen. In der Gotik wurden Möbel vorwiegend aus Eichenspaltholz hergestellt.

Renaissance (etwa von 1500 bis 1580)

Während der Renaissance waren schöne und kunstvolle Formen gefragt, das spiegelte sich auch beim Möbelbau wider. Grundsätzlich folgten Renaissancemöbel klaren und eleganten Proportionen, doch die Details nahmen zu. Geschnitzte Figuren, Reliefs, Sockelebenen, Pilaster, Säulen und Gesimse durften in der Renaissance in der Möbelkunst nicht fehlen.

Barock (etwa von 1575 bis 1770)

In der Zeit des Barock setzten sich ganz neue Möbelstücke durch: Anrichten, Sofas, Kommoden, Konsoltische und Pfeilerspiegel. Typisch für diesen Möbelstil sind gebrochene, runde Linien, Intarsien, dekorative Schnitzereien und Vergoldungen. Möbelstücke für die Oberschicht wurden besonders reich verziert, etwa mit Blüten, Früchten, Muscheln, Putten und Girlanden. Möbel für weniger Gutbetuchte sind in ihrer Formgebung und Gestaltung zurückhaltender.

Rokoko (etwa von 1720 bis 1780)

Der Name Rokoko leitet sich vom französischen Wort für „Muschel“ ab, daher spielen Muschelornamente im Rokoko eine besondere Rolle. Die Schmuckelemente wurden zuerst geschnitzt und dann vergoldet. Darüber hinaus weisen Rokokomöbel viele weitere Verzierungen und insbesondere asymmetrische Linien auf. Häufig sind Möbelstücke mit s-förmig geschwungenen Beinen ausgestattet. Aber auch c-förmige Kurven waren beliebt.

Biedermeier (etwa von 1815 bis 1848)

Biedermeier war insbesondere in Deutschland, Österreich und Skandinavien verbreitet. Der Möbelstil zeichnet sich durch praktische, einfache Formen mit knappen Beschlägen aus. Auch flächige Fronten, speziell mit Maserung im Furnier, sind typisch. Im Biedermeier waren Schreibmöbel und andere Kleinmöbel (z.B. Nähtischchen) beliebt. Sie wurden aus heimischen Obstbäumen, wie Birke, Kirsche und Nussbaumholz, gefertigt.

Jugendstil (etwa von 1900 bis 1915)

Im Jugendstil wollte man weg vom Praktischen, jetzt ging es um üppige, florale Entwürfe, asymmetrische Muster und kurvige Linien. Ranken- und Blumenmotive verzierten fast jedes Möbelstück.

Art Deco (etwa von 1920 bis 1940)

Der Möbelstil Art Deco löste die fließenden Konturen und ornamentalen Formen des Jugendstils ab. Eine neue Klarheit hielt Einzug. Zudem bemühte man sich um eine industrielle Herstellung von Möbeln. Möbeldesigner konzentrierten sich daher auf schlichte und geometrische Designs, die in Massen industriell gefertigt werden konnten.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank