Damit Ungeziefer im Haus wirksam bekämpft werden kann, ist es erst einmal nötig herauszufinden, um welche Schädlingsart es geht. Gesundheitsgefährdend sind nämlich längst nicht alle Schädlinge und Insekten.

Wird chemisch gegen die unerwünschten Untermieter vorgegangen, wird auch das Wohlbefinden der Bewohner stark belastet. Bei der Abwehr von Ungeziefer kommt es daher stets darauf an, abzuwägen und im Zweifel eine professionelle Schädlingsbekämpfung zu beauftragen.

Die unterschiedlichen Ungezieferarten

Eine Ungezieferart, die sehr häufig in Wohnungen zu finden ist, stellen die Vorratsschädlinge dar. Diese befallen besonders Lebensmittel und sorgen an diesen für Fraßschäden. Zu ihnen zählen beispielsweise Getreidemotten, Mehlkäfer, Speckkäfer, Heimchen und Schaben. Da die Vorratsschädlinge Krankheitserreger übertragen können, müssen sie zwingend bekämpft werden.

Zu den Hygieneschädlingen zählen Kopfläuse oder auch Flöhe. Sie können über ihre Stiche Krankheiten übertragen und äußerst unangenehm werden. Auch Milben gehören zu den Gesundheitsschädlingen. Diese sind oft Auslöser für Allergien.

Für den Menschen geht von den sogenannten Materialschädlingen keine direkte Gefahr aus. Ein Vertreter dieser Art ist zum Beispiel der Holzwurm. Die Materialschädlinge befallen Textilien, Papier, Leder oder Holz. Von diesen Materialien ernähren sie sich.

Ungeziefer, welches weder die menschliche Gesundheit gefährdet noch die Vorräte zerstört, sind Lästlinge. Diese richten zwar keinen großen Schaden an, werden allerdings dennoch als unangenehm empfunden. Zu ihnen gehören beispielsweise die Silberfische.

Gezielte Bekämpfung von Schädlingen

Um die Schädlinge in der Wohnung zu bekämpfen, muss nicht zwingend zu aggressiven chemischen Mitteln gegriffen werden. Im Großteil der Fälle sind auch biologische Vorgehensweisen geeignet, um langfristig eine Abwehr gegen Ungeziefer zu schaffen. Die biologischen Verfahren zeichnen sich durch den Vorteil aus, dass sie, ohne, dass der Einsatz von Gift nötig wird, alle Schädlingsgenerationen erreichen.

Chemische Mittel sind dagegen in bestimmten Stadien häufig wirkungslos, beispielsweise wirken sie gegen die Eier vieler Holzschädlinge nicht. Wird die Temperatur im Holz allerdings auf 60 Grad erhöht, werden dadurch sowohl die Eier und Larven als auch die erwachsenen Tiere getötet.

Allerdings sollte dieses Heißluftverfahren ausschließlich von Fachbetrieben durchgeführt werden. Betroffene sollten sich stattdessen den sogenannten Pheromonfallen bedienen. Diese locken zum Beispiel männliche Motten an, da von ihnen Sexualduftstoffe ausgesendet werden. Die Motten sterben dann in den Fallen. Dies hat zur Folge, dass die Eier der weiblichen Motten nicht mehr befruchtet werden können – so sterben die Schädlinge letztendlich aus.

Sogenannte Neemprodukte wirken ähnlich. Diese enthalten Stoffe des tropischen Neembaums, durch welche die Insekten sterilisiert werden und sich so nicht weiter fortpflanzen können. Gegen krabbelnde Insekten ist das Diatomeenpuder eine gute Hilfe. Dieses enthält scharfkantige Kieselalgenschalen. Laufen die Schädlinge über das Pulver verletzen sie sich und trocknen aus. Für die menschliche Gesundheit ist das Puder dabei vollkommen unbedenklich.

Die chemischen Möglichkeiten

Experten raten, wirklich erst zu chemischen Mittel zu greifen, wenn ein wahrer Massenbefall festgestellt werden kann. Ebenfalls sollten diese genutzt werden, wenn es sich um Ungeziefer handelt, welches Krankheiten überträgt, beispielsweise Ratten, Ameisen oder Kakerlaken.

Die synthetisch produzierten Gifte wirken im Gegensatz zu den biologischen Verfahren sofort. Allerdings können diese auch für Haustiere oder Menschen gefährlich werden. In einigen chemischen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung sind zum Beispiel Inhaltsstoffe zu finden, welche hormonell wirksam sind. Diese verteilen sich in der Raumluft und werden dann von den Bewohnern über die Atemwege aufgenommen.

Von Frank