Systemische Berater gehen davon aus, dass der Klient selbstständig ist und sich in seinem Leben bzw. mit seinen Problemen am besten auskennt. Daher baut die Systemische Beratung auf Akzeptanz, Einfühlungsvermögen, Wertschätzung sowie eine unvoreingenommene Herangehensweise an den jeweiligen Klienten auf. Außerdem wird das gesamte Umfeld des Klienten betrachtet – und nicht nur der Patient allein.

In der Ausbildung Systemische Beratung haben die Berater gelernt, die vorhandenen Ressourcen sowie Kompetenzen des Ratsuchenden zu nutzen und orientieren sich dabei an den individuellen Wünschen, diese Vorgehensweise geht davon aus, dass jeder Mensch in der Lage ist selbstständig eigene Lösungen zu entwickeln. Im Gespräch sucht der Berater gemeinsam mit dem Klienten die Bedingungen damit die persönlichen Ressourcen aktiviert werden können, sind diese Ressourcen aktiviert, so kann der besonders eigenverantwortlich zum Ziel gelangen.

Vorgehensweise in der systemischen Beratung

Das Augenmerk der Berater liegt in der Zusammenarbeit besonders darin, auf die soziale Vernetztheit des Menschen zu achten. Die Herkunftsfamilie mit den individuellen Regeln sowie Sprach- und Interaktionsmuster. Diese Muster und Erlebnisse nehmen einen durchgehenden Einfluss auf die Eigenwahrnehmung sowie die Art und Weise wie andere auf den jeweiligen Klienten wirken. Um weitere Perspektiven und Ressourcen nutzen zu können, werden in den Beratungsprozess häufig die Bezugspersonen der Klienten mit einbezogen.

Lösungsorientierte Kurzzeittherapie

Zunächst wurde die systemische beratungsweise in der Therapie angewandt, später wurden diese systemischen Methoden für die Beratung genutzt und daraufhin entwickelte sich die lösungsorientierte Kurzzeittherapie. Im Rahmen der Therapie werden sowohl die Probleme und die entsprechende Entstehung beleuchtet. Zudem wird auch betrachtet, unter welchen Bedingungen die Probleme nicht auftreten. Die zentrale Frage ist hierbei, wie förderliche Bedingungen möglichst oft auftreten können und somit die Probleme seltener werden können. Somit verhelfen die Berater ihren Klienten bei Ausbau der Lösungen, die bereits im Inneren des Menschen vorhanden sind.
Als Erfinderin der Familientherapie sowie des systemischen Ansatzes gilt Virginia Satir. Satir entwickelte Mitte der 1950er-Jahre die zu diesem Zeitpunkt revolutionäre Idee, ganze Familien zu therapieren. Der sogenannte klientenorientierte Ansatz ist bis heute ein fester Bestandteil von Beratungs- und Therapiegesprächen.

Systemisches Coaching- Beratung für Unternehmen

Die systemische Arbeitsweise, welche ursprünglich aus der Familientherapie stammt, ist heutzutage auch in der Wirtschaft im Rahmen des sogenannten Coachings im Einsatz. Wie in der Therapie muss auch hier der Klient seine Eigenverantwortlichkeit beweisen. Der Coach versteht sich hierbei als neutraler Gesprächs- und Interaktionspartner, er gibt hierbei keine Lösungen vor. Der Berater macht es möglich den Prozess der individuellen Weiterentwicklung zu erleichtern sowie zu begleiten. Während der Kunde der Experte für seine Probleme sowie die Lösung ist, hilft der Coach den Klienten, den Weg zur entsprechenden Lösung zu finden. Hierbei entsprechen die grundlegenden Prinzipien sowie Vorgehensweisen beim Coaching dem systemischen Ansatz.

Die Systemische Beratung hat sich etabliert

Das Berufsfeld des systemischen Beraters ist sehr vielfältig und Berater sind mittlerweile sowohl in der Berufswelt als auch im privaten Umfeld sehr gefragt. Ob für Therapie oder Coaching die Vorgehensweisen sind ähnlich und beruhen darauf, dass die Berater ihre Klienten dazu animieren die eigenen Ressourcen und Kompetenzen effizient nutzen können, sodass die Klienten eine umfangreiche Lösungsorientierung erreichen können. Stets findet auch das Umfeld Beachtung, sodass dieses gemeinsam in der Lage ist den Klienten zu unterstützen.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Frank