Science Fiction fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Tatsächlich finden sich die Wurzeln von Science Fiction im 17. bzw. 18. Jahrhundert. Damals war das Genre noch nicht bekannt, erst später im 19. Jahrhundert kam es zum Leben. Mary Shelleys Roman „Frankenstein“ wurde 1818 veröffentlicht. Inhaltlich ging es um wissenschaftliche Methoden, die menschliche und moralische Fragen aufwarfen. Damit war eine Art Prototyp für spätere Werk geschaffen.
Jules Verne ist sicherlich jeden bekannt mit seiner „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ und „20.000 Meilen unter dem Meer“. „Die Zeitmaschine“, „Krieg der Welten“ von H. G. Wells wurde populär und ein Genre schälte sich heraus. In den Geschichten geht es um neue Technologien, um ferne Welten und Utopien – damit waren diese Autoren Urheber und Pioniere der modernen Science Fiction Szene.
Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich Science Fiction in ein neues Medium – dem Kino. George Méliès‘ „Die Reise zum Mond“ von 1902 wird als eine der ersten Science Fiction Filme gewertet. 1927 folgte der Klassiker „Metropolis“ von Fritz Lang und „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ von 1951. Die Kinos erlebten die Geburt des modernen Genre des Science Fiction Films.
Auf der literarischen Seite gab es verschiedene Etappen und Höhepunkte zwischen den 1930er und 1950ern Jahren – diese Zeit wird gerne als das „Goldene Zeitalter“ betitelt. Isaac Asimov, Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein schufen fantastische literarische Werke. Es geht um Raumfahrt und Robotik und wie die Zukunft der Menschheit einst aussehen könnte.
Science-Fiction gibt es heute über die verschiedensten Medien. Dazu gehören nach wie vor selbstverständlich die Kinofilme, aber auch Serien, Bücher, Comics und vor allem Videospiele. Science-Fiction ist das Genre, das die Fantasie der Menschen belebt und zeitglich sich fragend über technologische und gesellschaftliche Entwicklungen beschäftigt.
Zum weltweiten Kult zählen Popkultur-Events wie Sci-Fi-Cons und Comic Cons. Deren Ursprung ist in den USA und tatsächlich über den ganzen Globus verbreitet – von San Diego bis Berlin. Diese Cons sind der ultimative Treffpunkt für Fans und Künstler, Sammler und Branchenprofis. Auf den Cons wird eine geballte Mischung aus Unterhaltung, Networking und Kommerz sowie Fandom geboten. Somit sind die Veranstaltungen ein Spiegel der Trends in unserer Gesellschaft und ein Angebot an kultureller Vielfalt.
Was sind Sci-Fi-Cons, Comic Cons und ähnliche Events genau?
Die Abkürzung „Con“ kürzt das englische Wort „Convention“ ab. Convention bedeutet so viel wie Kongress, Treffen, Messe oder Veranstaltung. Und ursprünglich waren diese Cons Treffen von Science-Fiction Fans – beispielsweise Anhänger von Star Trek oder Star Wars. Bei den Comic Cons liegt der Fokus eher auf Comics und Superhelden aber auch Popkultur. Die Cons sind nicht selten eine Mischform von Sci-Fi und Comic, und es mischen sich bei: Fantasy, Anime, Gaming, Horror, Serien und Filme. Nennenswerte Cons sind unter anderem die San Diego Comic-Con, New York Comic Con, FedCon, CCXP oder Gamescom.
Zielgruppen und Community
Es handelt sich also um Treffen einer bestimmten Community, deren Leute aus Hardcore-Fans, Casual-Fans, Familien, Sammler, Cosplayer und Künstler bestehen. Die Community ist generationsübergreifend – also von Kind bis Silver-Geeks. Kennzeichnend ist der starke Zusammenhalt, die Bindung innerhalb der Community und die Personen treffen sich online auf Foren oder sind über Fanclubs verknüpft. Zentrale Werte sind Inklusion und Diversität vieler Cons.
Highlights und Programmpunkte
Im Zentrum der Sci-Fi- und Comic Cons in Deutschland stehen Programmpunkte und weitere Highlights, die diese Treffen unvergesslich machen. Bei den sogenannten Panels kommen bekannte Stars, Regisseure und Autoren. Sie bieten begeisternde Einblicke in ihre Welt des Science Fiction, Comics oder Popkultur. Highlights sind beispielsweise die Autogrammstunde oder Fototermine mit den berühmten Personen. Die Fans treffen direkt auf ihre Idole und nehmen Erinnerungsstücke mit.
Teilnehmer könne bei den Cosplay-Wettbewerben aktiv werden. Bei diesen Paraden werden die Zuschauer in den Bann gezogen. Mehr dazu weiter unten.
Kreativität ist bei den Workshops gefragt. Hier wird gezeichnet, gemalt oder mit Make-up das Erscheinungsbild Sci-Fi-mäßig verändert – auch Kulissen werden nachgebaut und Kostüme kreiert.
In den Merchandise-Hallen finden sich exklusive Sammlerstücke und Produkte. Dieser Magnet lockt viele Fans, da es dort Dinge gibt, die nur auf den entsprechenden Veranstaltungen angeboten werden. Auch Hobby-Sammler zieht es in die Merchandise-Hallen.
Ein besonderer Teil für leidenschaftlich Sci-Fi-Fans sind die Premieren oder Vorführungen exklusiver Trailer. Damit bekommen die Fans die Trends und Entwicklungen direkt zu sehen.
Die oben genannten Programmteile sind das Herzstück der Con-Kultur. Die Cons werden zum einzigartigen Austausch und zur Unterhaltung der exklusiven Klasse.
Cosplay – Kunstform und Ausdruck
Cosplay ist eine Abkürzung und steht ausgeschrieben für das Englische „Costume Play“. Cosplay ist eine Kunstform, mit der Kreativität ausgeübt wird, die eng mit Science Fiction Conventions und Comic Conventions verbunden ist.
Die Fans bzw. Künstler verkleiden sich als fiktive Figuren, die aus den Filmen, Serien, Comics, Videospielen oder anderen Medien gut bekannt sind. Die Kostüme sind aufwendig hergestellt mit einer Liebe zum Detail und vor allem mit viel Leidenschaft. Einige nähen ihre Kostüme selbst und spenden Stunden in die Herstellung und scheuen keine Kosten für das Material; nur damit ihre Vision zum Leben erweckt wird. Kostüme gibt es aber auch zum Kauf mit viel Accessoires und einige passen ihre Kostüme noch mit einem persönlichen Feinschliff an. Ziel ist es, die Charaktere und Figuren möglichst authentisch widerzuspiegeln.
Es geht bei Cosplay jedoch nicht nur um die Verkleidung oder das Kostüm. Cosplay ist mehr, es steht für Identifikation mit einer Figur und für die Verbindung von Fans, die gleichgesinnt diese Kostümleidenschaft teilen. Dabei entwickelt sich ein intensives Gemeinschaftsgefühl – das steht im Vordergrund. Die Szene des Cosplay ist belebt von gegenseitiger Unterstützung. Über die kreative Arbeit wird sich ausgetauscht und Wertschätzung bekundet.
Einige Cons bieten Wettbewerbe an, bei denen die Jury die Kostüme kürt. Dabei können Preise gewonnen werden. Diese Wettbewerbe stellen oft den Höhepunkt eines Cons dar und sind Publikumsmagnet sondergleichen, für Zuschauer und Teilnehmer.
Die Con-Kultur lebt vom Costume Play seit Jahren und Cosplay ist zentraler Bestandteil geworden. Dabei zeigt sich die Community kreativ, vielfältig, diverse. Fans präsentieren sich bei dieser einzigartigen Möglichkeit als ihre Lieblingsfigur und feiern sich selbst dabei. Die Auftritte werden regelrecht zelebriert.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die Events ziehen zehntausende Besucher an. Das belebt die Tourismusbranche enorm. Hotels und Gastronomie profitieren von den Gästen der Cons. Umsatzsteigernd wirken sich die Tickets, Merchandise, Lizenzen und Sponsoring aus. Für Verlage sind die Cons ein gute Plattform. Auch für Studios, Streamingdienste und Game-Entwickler.
Internationale Vielfalt
- USA: San Diego Comic-Con als Mutter aller Cons
- Deutschland: FedCon, Comic Con Germany, CCXP Cologne
- Japan: Comiket (größte Doujinshi-Messe der Welt)
- Brasilien, Frankreich, UK – eigene Con-Kulturen mit regionalem Flair
Trends und Zukunft
Die Trends gehen in Richtung digital. So könnten Hybrid-Cons abgehalten werden, die sowohl in Präsenz als auch als Online-Events stattfinden. Dem schließen sich die spannenden Möglichkeiten von Virtual Reality und Metaverse-Erlebnisse an. Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit sind zwei weitere Schlagwörter in Verbindung mit den Cons.
Vor allem auf Inklusion, Diversität und Safe Spaces können sich die Cons weiterentwickeln. Bereits jetzt setzen immer mehr Comic-Cons und Sci-Fi-Cons darauf, einen Raum zu erschaffen, in dem Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Hintergründen und Altersgruppen kommen. Veranstalter sind bemüht spezielle Programme für Menschen mit Behinderungen zu gestalten, Barrieren weiter abzubauen, um die Teilhabe für alle zu fördern.
Ein zentraler Punkt sind sogenannte Safe Spaces. Auf den Cons wird darauf geachtet, eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts zu schaffen. Ein Umfeld, das frei von Belästigung und Diskriminierung ist. Die Community soll sich wohlfühlen und ihre Leidenschaft ausleben können. Klare Verhaltenskodizes und geschultes Personal tragen hierzu bei.
Fazit und Ausblick
Die Cons (Sci-Fi-Cons und Comic-Cons) sind echte Kulturphänomene und nicht nur pure Veranstaltungen. Cons verbinden Menschen über Generationen, Genres und Länder hinweg. Die Cons-Szene wird weiterwachsen, sowohl analog wie digital.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)